Der oberflächliche Harnblasenkrebs

Ziel der Behandlungsstrategien bei der oberflächlichen Form, die etwa 70% der Blasenkrebserkrankungen ausmacht, ist der Organerhalt.

Zunächst wird im Zuge einer Blasenspiegelung in Narkose oder Teilbetäubung das erkrankte Gewebe, durch die Harnröhre, entfernt (Transurethrale Resektion / TUR-B). Hierfür ist in der Regel nur ein kurzer Aufenthalt im Krankenhaus notwendig. Häufig wird diese Diagnostik durch spezielle fotoaktive Substanzen ergänzt, die in spezieller Lichttechnik (Photodynamische Diagnostik/PDD)  auch kleinste Veränderungen sichtbar machen. Die Ärztin/der Arzt untersucht anhand einer Gewebeprobe, bis in welche Gewebsschichten der Tumor vorgedrungen ist. Wenn der Tumor nur die oberflächliche Schleimhaut befallen hat, erfolgt meist nach maximal 6 Wochen ein Kontrolleingriff, bei der übriggebliebene Krebszellen entfernt werden können.

Lokale Chemotherapie nach TUR

Abhängig vom Tumorstadium und vom Grad der Bösartigkeit der Krebszellen, die entfernt wurden, kann sich manchmal erneut bösartiges Gewebe bilden (Rezidiv). In diesem Fall besteht die Möglichkeit einer lokalen Chemotherapie. Die Zytostatika werden direkt in die Blase eingespült. Mögliche Nebenwirkungen sind hierbei auf das Organ beschränkt.

Lokale Immuntherapie nach TUR

Bei einem mittleren oder hohen Risiko, dass sich erneut böses Gewebe bildet, kann ergänzend zur TUR eine lokale Immuntherapie zum Einsatz kommen. Hierbei sollen Arzneimittel das Immunsystem anregen. Der Bacillus Calmette-Guérin (BCG) kann nach der Operation angewendet werden, um die Rezidivwahrscheinlichkeit zu vermindern. Auch dieses Medikament wird direkt in die Blase eingebracht.

Nachsorge

Nach der vollständigen Abtragung oberflächlicher Blasentumore ist eine engmaschige Nachsorge, anfangs 3-monatlich, beim Urologen erforderlich, um frühzeitig Rezidive zu erkennen.